#travelfriday

Eine immer wieder frustrierende Erfahrung vor allem von Rollstuhlfahrer*innen, ist die Verbannung auf ganz bestimmte Rollstuhlplätze bei Kino-, Theater-, Konzertveranstaltungen. Aber: Wo ein Wille, da ein Weg!
So geschehen am 24.07.2012 in Bergen, Norwegen.
Wie tausende andere Bruce Springsteen Fans begleite auch ich jede Welttournee über mehrere Destinationen. Seit den ’80er Jahren war es mein größter Wunsch bei einem seiner Konzerte direkt vor der Bühne zu sein.
Bisher wurde mir das immer verwehrt weil ich einen Rolli nutze! Es gibt ja meistens extra für Rollstuhlfahrer*innen eine erhöhte Tribüne oder gesicherte Plätze.
Für Hardcore-Fans wie mich ist es eine regelrechte Strafe, fernab der Bühne sitzen zu müssen, wo das Geschehen auf der Bühne nur über die Leinwand zu verfolgen ist, wo der Sound oft miserabel ist und wo vor allem die Stimmung nie wirklich enthusiastisch ist! Für das Bergen-Konzert machte ich mir keine Hoffnungen mehr und stellte mich darauf ein, mein 14. Springsteen-Konzert auf einer Rolli-Tribüne zu erleben.
Mehr oder weniger zufällig traf ich in dem Hotel, wo Bruce Springsteen übernachtete, Steven Van Zandt beim Aufzug. Nach den obligatorischen Fotos und dem Küsschen schilderte ich ihm mein Anliegen. Er verstand sofort, worum es mir ging und versprach mir, sich darum zu kümmern.
2 Stunden später rief mich der Persönliche Assistent von Stevie an (ja, auch Stars haben Persönliche Assistenz). Ich wurde schon zum Soundcheck eingelassen und konnte mir in Ruhe den besten Platz aussuchen.
Das Konzert selbst war das beste meines Lebens – ich war mitten im Geschehen, Stevie und auch Bruce kommunizierten immer wieder mit mir und hatten sichtlich Freude damit, mir eine Freude gemacht zu haben – und die hatte ich definitiv!

Es gibt KEINEN Grund, warum wir nicht selbst entscheiden können, ob wir die „gesicherten“ Plätze nehmen oder vor der Bühne sein wollen!
Es wäre schön, wenn nicht nur Steve Van Zandt das Problem verstehen und lösen würde…

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