#travelfriday

#travelfriday 28.02.2020 - Was hat Braille mit der Oper von Oslo zu tun?

Vor ein paar Tagen schafften es die Wiener Linien wieder in die Medien - eine Klage wegen nicht barrierefreier frisch renovierter U-bahn-Stationen. 

Das brachte mich auf die Idee, euch von einem “good practice” Beispiel aus Norwegen zu erzählen. 

In Norwegen benutzte ich die U-Bahn in Oslo und wurde in der Station “Nationalteatret stasjon” (Nationaltheater) positiv überrascht und musste ein Foto davon machen.

Tatsächlich findet sich in den U-Bahnstationen ein Braille-Stationsplan für Sehbehinderte und Blinde - so etwas habe ich zuvor noch nicht gesehen. Ich weiß nur, dass in Wien Blinde bei der Planung und Umsetzung des Blindenleitsystems beteiligt waren und das war schon progressiv. Aber dieser Stationsplan brachte Barrierefreiheit nochmal auf ein anderes Level.

Noch ein Braille-Highlight in Oslo ist das außergewöhnliche Opernhaus - es ist ein beroll- und begehbares Dach-Haus, die Fassade voller Braille. Eine ganz große Empfehlung von mir!

 

Welche Hilfssysteme für Sehnbehinderte und Blinde im öffentlichen Raum sind euch als “good practice” Beispiele aufgefallen? Teilt mit uns wo und was ihr hilfreich findet!

 

#travelfriday 21.2.2020 - Reisen mit Persönlicher Assistenz

Es ist #travelfriday ! Das heißt: jeden Freitag postet Homeswap-On-Wheels Informationen zu barrierefreiem Reisen, Geschichten und Anekdoten von unseren Trips und Empfehlungen.

Das heißt auch: die #travelfriday Blogs sind nicht nur dazu da, spannende Reisegeschichten und wissenswerte, praktische Insiderinfos mit euch zu teilen, sondern euch an unseren Erfahrungen teilhaben zu lassen. Ganz echt.

 

Heute geht es um das Reisen mit Persönlicher Assistenz. Manche von euch verreisen vielleicht mit Familienmitgliedern oder Freund*innen, die sie unterstützen, manche wollen/können auf die Persönliche Assistenz - mit oder ohne Urlaubsbegleitung - trotzdem nicht verzichten.

Ich verreise immer mit Persönlicher Assistenz, egal ob ich alleine, als Paar oder in einer Gruppe unterwegs bin.

 

Mit der Persönlichen Assistenz zu verreisen, bedarf guter Vorbereitung, guter Kommunikation und Grenzen.

Die Assistenz sollte grundsätzlich eine Person sein, die gut auf sich selbst, ihre Möglichkeiten und Limits achten kann und auch in der Lage ist, diese zu kommunizieren.

Das Gleiche gilt natürlich auch für mich selbst. Am Besten ist es vorab den Ablauf und alle möglichen Eventualitäten vorzubesprechen. Es muss klar sein, dass Persönliche Assistenz nie ein Ersatz für Freund*innen und Partner*innen sein kann - auch nicht im Urlaub. Auch nicht wenn im Urlaub noch mehr Nähe als im Alltag entsteht. Auch nicht wenn im Urlaub total viel Schönes miteinander geteilt wird.

Die größere Nähe mit der Persönlichen Assistenz im Urlaub wird so natürlich zur Herausforderung - die Rollen können verschwimmen.

 

Meine Faustregel auf Reisen ist: Einmal in der Woche unternehme ich etwas Feines explizit mit/für die Assistent*in und sie darauf auch einzuladen (z.B. essen gehen). Und einmal in der Woche gibt es viel Freizeit für die Assistent*in. Das zeigt meine Wertschätzung der Assistent*in gegenüber und erleichtert es mir, meine Rolle als Arbeitgeber*in zu erfüllen und auf Abgrenzung zu bestehen.

 

Es kam auch schon öfter vor, dass ich das Ende eines Dienstverhältnisses bewusst direkt im Anschluss an die Urlaubsassistenz geplant habe. Dadurch war während des Urlaubs mehr Nähe möglich und ein Abschied fiel leichter.

 

Reist du mit Persönlicher Assistenz?

Was sind deine Strategien im Umgang mit Grenzen und Nähe auf Reisen?

 

Photo Credit: Chona Kasinger.

#travelfriday 07.02.2020 - eine Rampe auf die Terrasse mit Meerblick in Norwegen

Es ist wieder #travelfriday! Das heißt: jeden Freitag postet Homeswap-On-Wheels Informationen zu barrierefreiem Reisen, Geschichten und Anekdoten von unseren Trips und Empfehlungen.

Nach dem Jänner in Irland, erzähle ich im Februar über Norwegen. Als erstes geht es um das Finden einer barrierefreien Unterkunft. Gerade für Rollstuhlfahrer*innen ist es fast unmöglich, eine passende Unterkunft auf Reisen zu finden. Abgesehen davon, dass es im mittleren oder unteren Preissegment kaum barrierefreie Optionen gibt, sind die Angaben zum Thema Barrierefreiheit sehr oft nicht detailliert genug oder sind nicht mal korrekt. Wie oft gibt es bei der Ankunft am Urlaubsort böse Überraschungen? Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, mich jedesmal neu zu arrangieren. Ich habe gelernt, kreative Lösungen zu finden und zum Beispiel nie ohne starkem Klebeband zu verreisen.
So war das auch bei meiner Reise nach Norwegen. Allerdings war die Unterkunft tatsächlich barrierefrei ~ bis auf ein „kleines“ Detail: die Terrasse direkt auf dem Wasser war nur über eine Stufe erreichbar. Es gab zwar eine weitere Terrasse und die war auch barrierefrei. Aber sie war halt auf einer anderen Seite des Hauses und somit ohne Meerblick.
Der Vermieter entschuldigte sich für diese Unachtsamkeit und baute kurzerhand die Terrasse um. Binnen drei Stunden war die eine Terrasse teilweise zu einer Rampe umgebaut worden. Ich konnte dann zwei Wochen lang auf einer mit Rosen bewachsenen Terrasse frühstücken. Unter mir das Meer, das gegen die Pfosten prallte, vor mir das Meer, das glitzerte und immer wieder Regenbögen, Sonnenstrahlen und Möwen.

Danke Kai von Sjøberg Ferie in Rennesøy!

Was sind deine Überraschungen bei Ankunft am Urlaubsort?

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#travelfriday 31.01.2020 - Retourflug mit Aer Lingus

Es ist wieder #travelfriday! Das heißt: jeden Freitag postet Homeswap-On-Wheels Informationen zu barrierefreiem Reisen, Geschichten und Anekdoten von unseren Trips und Empfehlungen.

Im letzten Jänner-Beitrag geht es noch ein letztes Mal um Irland, diesmal um die Reise selbst. Gerade als E-Rollstuhlfahrer*in ist es immer ein Lotteriespiel, ob der Rolli nach dem Flug noch funktioniert oder kaputt ist. Auch das Ein- und Aussteigen in das bzw. aus dem Flugzeug ist immer eine Herausforderung. Wir behinderte Menschen können von unseren Erlebnissen in Sachen 'fliegen' Lieder singen.
Mit den Jahren bemerkte ich starke Unterschiede in Bezug auf Barrierefreiheit zwischen Fluglinien und auch Ländern.

Heute möchte ich von einem besonders schönen Ereigbnis erzählen, welches ich beim Retourflug von Irland mit Aer-Lingus hatte. Noch ein bisschen wehmütig, weil ein wunderschöner Urlaub zu Ende ging, saß ich in meinem Sitz und wartete nach der Landung darauf, abgeholt zu werden. Ich wusste auch, dass es jetzt vorbei wäre vorher gefragt zu werden, wo und wie ich beim Umsetzen in den Bordrollstuhl angefasst werden möchte. (Diese Erfahrung machte ich bisher tatsächlich nur mit Servicepersonal in Irland und Skandinavien.)

Eine Stewardess riss mich aus meinen Gedanken, als sie sich zu mir setzte und ein Gespräch begann. Wir plauderten ein bisschen und irgendwann sagte ich dann "Sie haben es gut, Sie können wieder nach Irland zurück." Sie lächelte und meinte voller Enthusiasmus, wir sollten einfach tauschen. Ich könnte ihren Job machen und sie könnte in Wien bleiben. Wir besiegelten unseren Plan mit Handschlag und lachten beide.

Für mich war diese Begegnung ein bezaubernder Abschluss einer wunderschönen Reise, bei der ich mich immer willkommen und wertgeschätzt gefühlt habe. Danke Irland!

Was sind deine Flug-Erlebnisse?!

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#travelfriday 17.01.2020

Es ist wieder #travelfriday ! Das heißt: jeden Freitag postet Homeswap-On-Wheels Informationen zu barrierefreiem Reisen, Geschichten und Anekdoten von unseren Trips und Empfehlungen.

Du kannst dich sicher noch an unseren letzten Blog über Irland erinnern. Wir werden den ganzen Jänner über Reiseerlebnisse in Irland erzählen. 
Diesmal geht es um Barrierefreiheit. Ich war in einem kleinen Ort an der Westküste und wollte unbedingt ganz nah ans Wasser. Als ich mich in dem Tourismus-Büro nach einer Möglichkeit erkundigen wollte, wo ich mit meinem E-Rolli eventuell zum Meer fahren kann, erntete ich ungläubige Blicke. Erst dachte ich, es liegt an meinem Englisch. Das war jedoch nicht das Problem. Es war nur die Frage an sich, die für Verwirrung sorgte. Die Frau hatte fast Mitleid mit mir, weil ich überhaupt auf die Idee komme, sowas zu fragen. Voll Stolz sagte sie mir nämlich dann, dass ich zu jedem Strand komme, direkt zum Meer. Das war dann such tatsächlich so. 
Diese Einstellung zog sich durch die gesamte Irland-Reise. Es war nicht immer alles perfekt barrierefrei, aber es gab immer eine Möglichkeit. 
Es liegt nämlich nicht ausschließlich am Geld, barrierefrei zu sein. Vielmehr liegt es am Willen, Menschen nicht auszugrenzen. Und diesen Willen, dieses Willkommens-Gefühl, spürte ich nirgends so stark wie in Irland!

Auf welchen Reisen fühltest du dich besonders willkommen?!

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